So geschah die Gründung des Schützenvereins im Jahre 1875. Leider liegen keine Gründungsprotokolle vor, die uns aus dieser Zeit berichten könnten. Die aufbewahrten Zeitungen beginnen erst nach 1878 zu berichten, was in unserer Heimat geschah. Aber von diesem Manne, der 1883 auch maßgeblich an der Gründung eines Heimatvereins beteiligt war, ging auch die Entwicklung zum Künstlerdorf aus. Es ist seine Tochter gewesen, die Mackensen auf die Eigenart Worpswedes aufmerksam machte, und er war es, der diesem jungen, aufstrebenden Künstler die erste Herberge in Worpswede bot. Am Haupttag des Schützenfestes 1887 starb, während die Schützen an seinem Hause vorbeizogen, dieser verdienstvolle Mann, CARL OTTO FERDINAND STOLTE, dem Worpswede viel zu verdanken hat. Seine letzten Worte lauteten: "Die Schützen...die Schützen"
Auf der Grundlage, die von seinem Persönlichkeitswert bestimmt wurde, fanden sich immer wieder Männer, die in der Vereinsführung das einmal Begonnene fortentwickelten und dem Verein in sportlicher und geselliger Hinsicht einen guten Namen im Bundesgebiet verschafften. Davon will diese Chronik berichten. Aber es ist auch für jene bezeichnend, daß sie alle DANIEL TIETJEN, WILHELM GARMANN, HINRICH BEHRENS, KARL BÜRCKEL, ALBERT REINERS, MANFRED REHMKE und MANFRED NIENSTEDT lange Zeit präsidierten bzw. präsidieren, das Schützenfest in seinem Inhalt bewegten und zudem gute Sportschützen waren.
Die Bestrebungen des Vereins gingen dahin, den Gebrauch der Schießwaffen zu fördern, die Kameradschaft zu pflegen und durch die Abhaltung von Schützenfesten den Schießsport zu verbreiten. In jedem Jahr wurde ein Schützenfest abgehalten, das sich auf zwei Tage ausdehnte. Geschossen wurde auf eine Eisenscheibe und auf einen Holzadler. Schützenkönig wurde der Schütze, der den Rumpf des Vogels abschoß. Gewehre und Munition stellte der Verein. Ein vom Verein beauftragter Lademeister übernahm das Laden der Gewehre. Der Schießplatz befand sich auf dem Reiner"schen Besitztum (früheres Gründstück Prof. Mackensen). Schon bald wurde beschlossen, die Ladehalle umzubauen und mit Pfannen abzudecken. Die Arbeiten wurden vom Maurermeister H.Böttjer, Osterwede und dem Zimmerer D.Siedenburg, Worpswede durchgeführt. Die Kosten für diesen Umbau betrugen 176,50 Mark.
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